::Geologie
und Geomorphologie
::Boden
::Klima
und Witterung
::Potentielle
natürliche Vegetation
Das Untersuchungsgebiet liegt geographisch in
der Westlichen Eifel und ist naturräumlich der Hocheifel zuzuordnen.
Diese zieht sich an der deutsch-belgischen Grenze entlang und wird
nach Nordwesten vom Hohen Venn, nach Nordosten von der Rureifel,
nach Osten von der Kalkeifel und nach Süden von der Trierer Bucht
begrenzt. Im Westen setzt sie sich als Teil der Ardennen fort (Paffen 1957a).
Zwei unterschiedliche Höhenniveaus bilden die
Rumpffläche der zentralen Hocheifel. Die niedrige Höhenschwelle
von etwa 500 m ü. NN wird von der höheren, flach ausgeprägten
Höhenschwelle mit bis zu 700 m ü. NN überlagert. Der Losheimer
Waldrücken, zentral im Untersuchungsgebiet gelegen, stellt eine
solche Höhenschwelle dar. Als Teil des Zitterwaldes tritt er als
die bedeutendste Wasserscheide der Hocheifel auf. Die Entwässerung
erfolgt nach Norden zur Maas, nach Süden zur Mosel. Die höchste
Erhebung des Losheimer Waldrückens ist der Weiße Stein mit einer
Höhe von 689,5 m ü. NN. Er stellt gleichzeitig die zweithöchste
Erhebung Belgiens dar. Die um 600 m ü. NN gelegenen Hochflächen
sind nur schwach zertalt, die nach Osten und Westen anschließenden
flachwelligen Flächen weisen eine durch das Gewässernetz deutliche
Zertalung, oft mit tiefen Kerbtälern auf.
Einige Untersuchungsflächen liegen weiter südlich,
an der Grenze zur Schneifel (Schnee-Eifel), die sich dort als Teil
der Hocheifel an den Losheimer Waldrücken anschließt (Paffen
1963).
Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes orientiert
sich nicht an politischen oder verwaltungstechnischen Bedingungen,
sondern richtet sich nach landschaftsökologischen Vorgaben. Daher
wurden Untersuchungen sowohl im belgischen als auch im deutschen
Teil der Westeifel durchgeführt. Das Untersuchungsgebiet erstreckt
sich über eine Fläche von ca. 160 km².
Abb.
1 : Übersicht über das Untersuchungsgebiet, die einzelnen Untersuchungsflächen
sind rot markiert und mit Namen versehen. 1 : 90 000 (Auszug aus:
Freizeitkarte 1:50 000, 26, Nordeifel, Hohes Venn. Verändert)
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Die Westliche Eifel ist durch andauernde geomorphologische
Prozesse geprägt. Während des Paläozoikums wurde Mitteleuropa von
einem Flachmeer bedeckt, das sich zwischen dem heutigen Nordengland
und dem Alpengebiet erstreckte (Mückenhausen
1953).
Im Laufe des Unterdevons (vor 400 Mio. Jahren)
sedimentierte Material des nördlich angrenzenden Old-Red-Festlandes
wobei sich in der Westlichen Hocheifel unterdevonischer Tonschiefer
und Grauwacken bildeten, die in Wechsellagerung kamen (Jahn
1972).
Die variszische Gebirgsbildung im Oberkarbon
(vor 300 Mio. Jahren), bei der die beiden Kontinentalplatten „Laurussia“
und „Gondwana“ gegeneinanderdrifteten (Stickel
1927), führte zur Bildung des Rheinischen Schiefergebirges. Hierzu
gehören linksrheinisch: Nördlich der Mosel die Eifel, südlich der
Mosel der Hunsrück und rechtsrheinisch: Nördlich der Lahn der Westerwald
sowie südlich der Lahn der Taunus. Es sammelten sich Granite und
andere Tiefengesteine in den Kernen der Gebirgssättel. Diese bilden
heute das Grundgebirge.
Zu Beginn des Mesozoikums, im Trias (vor 230
Mio. Jahren) setzte tropisches bis subtropisches Klima ein, das
eine intensive Verwitterung förderte. Dabei entstanden tonige und
kaolinitreiche Böden, die die Rumpffläche bedeckten. Diese wurde
durch tektonische Kräfte zusätzlich in Schollen verschiedener Höhenniveaus
verworfen. Zum Ende des Miozäns (vor 20 Mio. Jahren) erfolgte die
Einsenkung der Niederrheinischen Bucht. Die Mittelgebirgshebung
setzte sich weiter fort und es kam zu einer stärkeren Erosion und
damit zur Terrassenbildung der Flüsse und zum teilweise tiefen Einschneiden
der Bachtäler. Im Pleistozän (vor 1,6 – 0,01 Mio. Jahren) führten
mehrere Eiszeiten zur Bildung von Decken aus Solifluktionsmaterial.
Die älteren Schichten sind relativ dicht und wasserstauend, die
jüngeren Schichten sind von lockerer und durchlässiger Struktur.
Im Holozän setzte sich die Talbildung fort.
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Die Böden des Untersuchungsgebiets bestehen in
erster Linie aus dem kalkarmen Verwitterungsmaterial des Unterdevons,
die Hochflächen bilden eine Decke aus Lehm und Schutt (Schwickerath
1966). Dabei handelt es sich um mittelgründige, schwere Braunerdeböden
mit z. T. podsoligem, gleyartigem Charakter und nur mäßigem bis
geringem Nährstoffvorrat. Die Hänge der Taleinschnitte werden von
schwach entwickelten, steinigeren und flachgründigeren Braunerden
bedeckt (Paffen 1957
b).
In den Bachtälern haben sich mäßig nährstoffreiche
Auböden mit unterschiedlichen Anteilen an schluffigem Lehm und lehmigen
Sand gebildet. In einigen Untersuchungsflächen finden sich bedingt
durch fortwährenden Grundwassereinfluß anmoorige Bereiche mit Anklängen
zum Niedermoor.
Einige der höhergelegenen Flächen zeigen Faunen-
und Florenelemente des Hochmoores. Intakte Hochmoore finden sich,
bedingt durch anthropogene Einflüsse (Entwaldung, Entwässerung,
Aufforstung, in früheren Zeiten Torfentnahme), nicht mehr. In Bereichen
von Hang-Sickerquellen haben sich Zwischenmoore mit Torfmächtigkeiten
von teilweise über 40 cm ausgebildet.
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Das Klima der Eifel wird nach von drei grundlegenden
Faktoren bestimmt:
-
Der
Nähe zum Atlantik, wodurch dauerhafte Kaltlufteinflüsse verhindert
werden.
-
Der
Lee-Lage zu den Ardennen und zum Hohen Venn.
-
Der
Höhenlage in der submontanen Stufe.
Das UG ist also von kühlfeuchten, relativ
schneereichen Wintern und feuchten, mäßig warmen Sommern geprägt.
Die jährliche Niederschlagshöhe nimmt von 1200 mm im westlichen
Bereich auf 900 mm im östlichen Bereich ab (Paffen
in Meynen &
Schmithüsen 1957a). Auf die Verteilung der Niederschläge wird
im Kapitel Diskussion eingegangen.
Die Vegetationszeit ist mit 120-130 Tagen sehr
kurz. Die Hauptwindrichtung liegt bei Südwest und Südsüdwest (24%
mit mehr als 5 m/s) (Deutscher Wetterdienst 1989). Für die
Jahre der Vorbereitungs- und Hauptuntersuchungen 1998 und 1999 wurden
Daten der Wetterstation Hersdorf-Weissenseifen vom Deutschen
Wetterdienst in Trier verwendet (Abb. 2 und Abb. 3).
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Nach Ellenberg
(1996) ist die potentielle natürliche Vegetation (PNV) das gedankliche
Konstrukt des Artengefüges der Vegetation, die sich ohne menschlichen
Eingriff unter den gegenwärtigen Umweltbedingungen herausbilden
würde. Voraussetzung dafür ist ein ausreichender Zeitraum zur Erreichung
des Klimaxstadiums.
Der Klimax ist der Zustand, an dem sich die Artzusammensetzung
nicht mehr oder nur noch marginal ändert. Dem voraus geht die Sukzession,
d. h. eine Abfolge von verschiedenen Vegetationsgesellschaften.
Die PNV kann bei der Erstellung von Pflege- und
Entwicklungsplänen sowie bei der Definition von Zielen des Naturschutzes
wertvolle Orientierungshilfe leisten.
Das Untersuchungsgebiet ist ein Standort des
Luzulo-Fagetum (Hainsimsen-Buchenwald). Diese Pflanzengesellschaft
ist typisch für die sauren Böden über Grauwacke und Tonschiefer
der Hochflächen. Die Bereiche der Bachauen wären an weniger vergleyten
Stellen von einem Stellario Carpinetum (Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald)
und an bachnäheren, stärker grundwasserbeeinflußten Böden mit Stellario
Alnetum (Hainmieren-Schwarzerlen-Bachuferwald) bestanden; auf
Pseudogley oder pseudovergleyter Braunerde sind Ausbildungen mit
Deschampsia cespitosa typisch. Das Carici remotae-Fraxinetum
(Winkelseggen-Erlen-Eschenwald) stockt in Quell- und Aubereichen.
In Senken mit anmoorigen bis moorigen Böden wachsen
natürlicherweise Bestände des Alnion glutinosae (Erlenbruchwald)
oder baumfreie Niedermoorgesellschaften; die Zwischen und Hochmoore
hingegen sind geprägt durch Torfmoose (Sphagnum), die entscheidend
an der Moorbildung beteiligt sind (Trautmann 1973).
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