Zusammenfassung

 

Die Untersuchung fand in einem ca. 160 km² großen Gebiet in der deutsch-belgischen Hocheifel statt. Dabei wurden in den Jahren 1998 und 1999 mit der Linien-Transektmethode nach Steffny auf 27 Untersuchungsflächen bei 188 Flächenbegehungen 946 Tagfalter aus 32 Arten beobachtet. Zusätzlich wurde nach fast ausgewachsenen Raupen von Lycaena helle gesucht. Dadurch wurde die Art auf drei Flächen nachgewiesen, auf denen keine Imagines angetroffen wurden.

Parallel zu dieser Untersuchung wurde von Doerpinghaus im Rahmen einer Dissertation die Flora dieser Flächen erfaßt. Es konnten 13 unterschiedliche Vegetationseinheiten mit 119 Pflanzenarten festgestellt werden.

Die Untersuchungsflächen sind durch Vernässung gekennzeichnet und den Biotoptypen Quellen/Feuchtwiesen, Bachauen und Heidemoore/Feuchtheiden zuzuordnen. Die Untersuchung konzentrierte sich auf die fünf Falterarten Lycaena helle, Boloria eunomia, Boloria selene, Brenthis ino und Boloria aquilonaris. Bis auf letztgenannten gelten diese als Leit- und Indikatorarten von feuchtem, kühlen Grünland der submontanen bis montanen Stufe und sind in ihrem Bestand gefährdet. Boloria aquilonaris bewohnt Hoch- und Übergangsmoore mit Vorkommen der Raupenfutterpflanze Oxycoccus palustris und ist akut vom Aussterben bedroht.

Durch Korrelation der Abundanz der Imagines mit den Deckungsgraden der Raupenfutterpflanzen wurde bei allen Arten eine enge Bindung festgestellt. Lycaena helle wies die stärkste Bindung auf: je höher der Deckungsgrad von Polygonum bistorta, desto höher die Abundanz der Art. Bei Boloria eunomia, die die gleiche Raupenfutterpflanze nutzt, ist die Abhängigkeit weniger stark, die Art meidet reine Polygonum bistorta-Bestände und zieht verfilzte Bereiche vor. Bei Brenthis ino muß angenommen werden, daß neben Filipendula ulmaria auch Sanguisorba officinalis als Raupenfutterpflanze dient. Die Raupen von Boloria selene fressen zwar an mehreren Viola-Arten, die größte Abhängigkeit zeigte sich jedoch bei Viola palustris.